ICH GEHE ALSO BIN ICH will sich Raum und Zeit mit Hilfe einer menschlichen (im Gegensatz zur technischen) Mobilität zurückerobern und vergegenwärtigen. Eine Mobilität, die sich wieder sinnlich erfußen, erfassen und begreifen lässt und die im "Gehen" mehr sieht, als den Transport des Kopfes von Punkt A nach B.
Es geht darum, Langsamkeit und zögernden Schritten wieder etwas abzugewinnen und Gehen wertzuschätzen als Medium peripathetischer Wahrnehmung (=Herumgehen in unterschiedlichen Wirklichkeitsabschnitten des eigenen Sehens, Wahrnehmens, Denkens) in Konkurrenz zu einer optisch-statischen Wahrnehmung. Dies ermöglicht immer neue Konstellationen, in denen sich Ebenen überlagern und sich ständig wechselnde Standpunkte ergeben können. Gehen als sechster Sinn (kinästhetische Sinn). Gehen als vermittelndes Prinzip zwischen Körper und Geist, zwischen Wahrnehmen und Denken. Gehen als aktives, bewusst eingreifendes Prinzip, als Kraftaufwendung gegenüber dem Prinzip der Schwerkraft. Gehen im Hinblick auf Einschränkungen der Bewegungsfreiheit.
Gehen, sich gehenlassen, gegängelt werden.
Und immer: Gehen als Metapher für immaterielles, geistiges Gehen - Denken - GEDANKENGÄNGE.
Die kürzeste Verbindung zwischen zwei Punkten ist nur selten eine Gerade.
Der Schritt von der "Unbeweglichkeit" zur "Beweglichkeit",
der Schritt von der "Wahrnehmungsunfähigkeit" zur "Wahrnehmung"
und das Heraufdämmern des „Selbstbewusstseins“.